Kerbwirkung (notch effect)  Zum Index Kiss Cleaning  

    Kirkendall-Effekt

    Fügt man zwei ebene Metallflächen aneinander und führt durch Erhitzen eine Diffusion an der Grenzfläche herbei, so verschiebt sich die Grenzfläche durch eine Wanderung von Leerstellen (vancancies) und Zwischengitteratomen. Auch bei Lötflächen ist dieser Effekt zu beobachten. Besonders bei kubisch-flächenzentrierten und kubisch-raumzentrierten metallischen Kristallen kann die Diffusion über Leerstellen im Gitter nachgewiesen werden. Solche Leerstellen treten besonders an der Grenzfläche auf und können sich dort zu Löchern oder Poren (voids) verbinden. Diese Löcher werden als Kirkendall-Löcher bezeichnet und entstehen z.B. bei Lötverbindungen von Cu und Sn sehr leicht, da die beiden Elemente sehr unterschiedliche Diffusionskoeffizienten besitzen. Sind Phosphor und Sauerstoff vorhanden, so können diese sich an der Grenzfläche sammeln und die Lochbildung verstärken. Auf diese Weise degradiert die Lötverbindung durch die Entstehung von Kirkendall-Löchern. Auch die Probleme bei der Lotbeschichtung von Phosphorbronze werden hierauf zurückgeführt.