Halogenid (halide)  Zum Index Harzhaltiges Flussmittel (resi ...  

    Hartlöten (brazing)

    Beim Hartlöten wird zwischen zwei Werkstücken ein Zusatzwerkstoff (Hartlot, Englisch: filler) eingeschoben, der einen niedrigeren Schmelzpunkt besitzt. Anschließend wird durch gleichzeitiges Erhitzen und Ausüben von Druck der Lötspalt mit dem geschmolzenen Zusatzwerkstoff gefüllt, sodass eine Verbindung zwischen den Werkstücken entsteht. Als Flussmittel eignet sich dabei Borax. Je nach Löttemperatur unterschiedet man zwischen Weichlöten (bis 450°C) und Hartlöten (ab 450°C). Im Englischen existieren hierfür die Bezeichnungen soft brazing und hard brazing, wenngleich sich argumentieren ließe, dass soft brazing und soldering im Prinzip dasselbe Verfahren bezeichnen. Hartlöten wird zum Beispiel angewendet, um an einem Schaft (Stahl mit 0,7% C) eine Spitze aus Wolframcarbid (Ultrahartlegierung) anzubringen. Um eine Steckverbindung zweier Eisenrohre zu festigen, wird an der Außenseite ein flüssiges Kupferlot appliziert, das aufgrund der Kapillarwirkung in den Spalt zwischen den beiden Rohren steigt. Daher vertritt Dr. C. J. Thwaites vom internationalen Zinnforschungszentrum in England die Ansicht, es handele sich beim Weich- und Hartlöten nicht um unterschiedliche Technologien, sondern um Instanzen des von ihm sogenannten „Kapillarfügens“ (capillary joining), da diese sich der Kapillarwirkung bedienten. Der deutsche Sprachgebrauch legt eine ähnliche Sichtweise nahe.