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    Benetzungswaage (wettability tester, wetting balance tester, meniscographic tester)

    In der Regel wird zur Messung der Benetzungsfähigkeit einer Lotlegierung, bzw. der Wirkung des hierzu notwendigen Flussmittels, die sogenannte Benetzungswaage verwendet. Hierbei hängt an einem Ende einer Waage ein Prüfling, der in ein darunterliegendes Lotbad getaucht wird. Die Oberflächenspannung und der Auftrieb des Lotbades drücken den Prüfling nach oben. Gleichzeitig wird eine externe Kraft (dyn) auf den Prüfling ausgeübt, die diesen in seiner Position hält. Der Grad der Benetzung des Prüflings durch das Lotbad lässt sich anhand der Kraft beurteilen, die nötig ist, um seine vertikale Position zu fixieren.

    Allerdings ist bei der herkömmlichen Methode die Empfindlichkeit der Kraftmessung sehr begrenzt, und es entsteht eine Zeitverzögerung gegenüber der tatsächlichen Bewegung des Prüflings. Bei heutigen Lötprozessen spielt jedoch die Effizienz des Flussmittels und die damit verbundene Zeitersparnis eine zentrale Rolle. Abb. 2 zeigt beispielsweise die von einer solchen Benetzungswaage ausgegebenen Benetzungskurven zweier Prüflinge, die jeweils mit dem hochwertigen Flussmittel A und dem minderwertigen Flussmittel B bestrichen wurden. Die Güte der Flussmittel lässt sich hiermit nicht unterscheiden. Daher haben die Hersteller Nihon Almit und Shinku Riko gemeinsam eine neue Messmethode entwickelt, welche die Positionsänderung des Prüflings unmittelbar mithilfe eines Differentialtransformators ermittelt (vgl. Abb. 3). Diese Direktmessung besitzt eine hohe Empfindlichkeit und ist auch ein guter Indikator für die Güte des Flussmittels (siehe Abb. 4). Die Ableitung der Bewegungskurve (Abb. 5) gibt unmittelbar Aufschluss über die Benetzungsgeschwindigkeit zu Beginn des Lötvorgangs. Die Entwicklung dieses Messprinzips war somit ein großer Fortschritt für die Erforschung von Lötflussmitteln und Lotlegierungen. Meniskograph